Die Zeiten wo eine Website nur für sich funktioniert hat, sind vorbei. Heute müssen wir uns gesamtheitlich Gedanken machen, wie unsere Webseiten, Apps und andere Instanzen dienen können, an Kunden bestehende und neue zu kommen und wie wir diese mit digitalen Services ans Unternehmen binden können.
Es ist skalierbar und kann auf praktisch Null-Grenzkosten heruntergeschraubt werden.
Es gibt viele Chancen für hybride Modelle, sofern man versteht, der Kunde ist längst hybrid.
Man sollte den Kunden sehr gut kennen und verstehen anhand des Value Proposition Canvas: wie kann ich digital noch mehr Wert liefern und gleichzeitig den Kunden an mein Business binden aber ohne, dass ich persönlich oder physisch involviert bin.
Damit kann ich mich auf mehrere Produkte konzentrieren statt wenige Blockbuster. Dem entgegen ist das Long Tail-Modell. Anstatt sich auf das eine Blockbuster-Produkt zu fokussieren heißt hier die Devise: „geringe Verkaufszahlen von Einzelprodukten werden von unserer riesigen Produktpalette kompensiert“.
Die zwei derzeit erfolgreichsten Geschäftsmodelle sind sicherlich Peloton im Fitnessbereich und Patreon im Erwachsenenbereich. Beide Firmen haben es geschafft, aus der Not eine Tugend zu machen und verzeichnen ein sehr grosses Wachstum. Bei Peloton kauft man das Gerät, ein Trainingsbike und schliesst dann ein Abomodell ab um an Live oder aufgezeichneten Klassen teilzunehmen. Auf Patreon kann man ein Profil anlegen und je nach dem seinen Podcast, seine Musik oder seine Kunst sponsern lssen (so genannte Supporter zahlen monatliche Beiträge). Damit wird die Content Erstellung mehr und mehr demokratisiert. Die Fans entscheiden ob sie diese bezahlen oder nicht.
Derzeit sind es Branchen im Bau und Industrie - einerseits weil diese gut und breit aufgestellt sind, aber auch, weil dort je länger je mehr der Zwischenhändler und Vermittler ausgeschaltet wird. Ein sehr grosses Potential. Weniger gut aufgestellt sind Branchen wie Restaurants, Hotellerie und Events - wohl wegen tieferer Margen, auch wenn AirBnB dieses Jahr mit virtuellen Events eine Brücke schlagen konnte aber trotzdem einige Mitarbeiter abbauen musste.
Es geht immer mehr ins hybride Modell und in zeit- und ortsunabhängige Modelle welche mehr und mehr "on demand" und "plattformbasiert" sind. Auch die demokratisierung der Daten scheint im Kommen zu sein, in Deutschland gibt es dazu bereits Genossenschafftliche Modelle, bei denen man mit den eigenen Daten arbeiten kann und dafür entschädigt wird - die Zukunft wird zeigen, wie stark analog und digital verschmelzen. Wenn ich aber jetzt schon sehe, wie Uhren immer intelligenter werden und wie sehr wir nicht mehr von online oder offline unterscheiden, wird es wohl schneller gehen als uns lieb ist.