In der digitalen Ära ist das Teilen von Lebensmomenten auf sozialen Netzwerken zur Norm geworden. Doch wenn es um unsere Kinder geht, betreten wir das komplexe Terrain des “Sharentings”.
Dieser Begriff, ein Kofferwort aus “Share” (Teilen) und “Parenting” (Elternsein), beschreibt die Praxis von Eltern, Fotos und Informationen über ihre Kinder online zu veröffentlichen.
In diesem Artikel erkunden wir, was Sharenting genau bedeutet, die damit verbundenen Risiken und wie Eltern verantwortungsvoll damit umgehen können.
Warum geht Sharenting uns alle an?
Sharenting ist die Gewohnheit von Eltern, Aspekte des Lebens ihrer Kinder in sozialen Medien zu teilen, von den ersten Schritten bis zu besonderen Momenten wie Schulabschlüssen oder Familienurlauben. Diese Praxis spiegelt einerseits den natürlichen Stolz der Eltern wider, birgt jedoch andererseits ernsthafte Bedenken hinsichtlich der Privatsphäre und Sicherheit der Kinder.
Risiken und Bedenken
Privatsphäre des Kindes
Eine der grössten Sorgen beim Sharenting ist die Verletzung der Privatsphäre der Kinder. Persönliche Momente werden oft ohne deren Zustimmung geteilt, was deren Recht auf Privatsphäre untergräbt.
Sicherheitsrisiken
Die Preisgabe von Standortdaten und täglichen Routinen kann potenzielle Gefahren bergen, von der Anziehung unerwünschter Aufmerksamkeit bis hin zu ernsteren Risiken wie Identitätsdiebstahl.
Langfristige Folgen
Die digitalen Fussabdrücke, die durch Sharenting entstehen, können langfristige Auswirkungen auf das Kind haben, zum Beispiel bei der Jobsuche oder anderen lebenswichtigen Gelegenheiten.
Recht am eigenen Bild
In Ländern wie Frankreich und Deutschland haben Kinder ein Recht am eigenen Bild, was bedeutet, dass sie ein Mitspracherecht darüber haben, ob und wie ihre Bilder veröffentlicht werden.
Tipps für Eltern
Zustimmung einholen
Es ist entscheidend, die Zustimmung des Kindes einzuholen, bevor Fotos oder Informationen geteilt werden, besonders wenn das Kind alt genug ist, um seine Meinung zu äussern.
Persönliche Daten schützen
Eltern sollten darauf achten, keine persönlichen Daten wie Namen, Adressen oder spezifische Aufenthaltsorte zu veröffentlichen, um die Sicherheit ihres Kindes zu gewährleisten.
Bewusstsein schaffen
Ein Bewusstsein für die langfristigen Auswirkungen des Sharentings ist wichtig. Eltern sollten sorgfältig überlegen, welche Inhalte sie teilen und welche digitalen Fussabdrücke sie für ihre Kinder hinterlassen.
Sharenting, warum wir es besser lassen sollten.
Sharenting ist ein Phänomen unserer Zeit, das die Freude am Teilen von Lebensmomenten mit ernsthaften Bedenken hinsichtlich der Privatsphäre und Sicherheit unserer Kinder verbindet. Als Eltern ist es unsere Verantwortung, diese Risiken zu erkennen und bewusste Entscheidungen über das zu treffen, was wir online teilen. Durch verantwortungsvolles Sharenting können wir nicht nur die Sicherheit unserer Kinder schützen, sondern auch ein gesundes Bewusstsein für die Nutzung digitaler Medien fördern.
Indem wir die Zustimmung unserer Kinder einholen, ihre persönlichen Daten schützen und uns der langfristigen Auswirkungen bewusst sind, können wir sicherstellen, dass unsere digitalen Fussabdrücke ihre Zukunft nicht negativ beeinflussen. Sharenting muss nicht vermieden werden, aber es erfordert ein sorgfältiges Gleichgewicht zwischen Teilen und Schützen.