8 weniger bekannte Fakten zum Google-Algorithmus

Anders, als die meisten Menschen denken, können die Begriffe «Algorithmus» und «Interessant» in engem Zusammenhang stehen. Da Google wohl die bekannteste Suchmaschine geworden ist, haben wir einige unterhaltsame Fakten über den Google-Algorithmus zusammengetragen.
 

Was ist eigentlich ein Algorithmus?

Um diesen Fakten auf den Grund zu gehen, sollten wir erst einmal klarstellen, was genau ein Algorithmus ist. Nach Google, sind das Computer-Prozesse und Formeln, welche eine Eingabe oder Frage in der Suchmaschine in eine Antwort verwandeln. Dabei durchsucht er Billionen von Webseiten, um die gewünschte Antwort anzuzeigen.  Google hat einen Algorithmus entwickelt, mit welchem die verschiedenen Faktoren auf den Seiten auslesen (indexieren) kann. Dies natürlich in einem mit einer Geschwindigkeit, welche man sich kaum vorstellen kann. Diese Faktoren zeigen, wie wahrscheinlich die eingegebene Suchanfrage auf den indexierten Seiten beantwortet werden kann.
Algorithmen können nicht nur Wörter auf den Seiten lesen, sondern auch die Inhalte durchforsten und nach ihrer Aktualität einordnen oder als Spam identifizieren.
Für Marketer ist das alles von grosser Bedeutung, denn wo eine Seite auf Google zu finden ist, kann den Such-Traffic entscheidend beeinflussen. Deshalb sollte man genau verstehen, wie ein Algorithmus arbeitet, um das Ranking immer weiter verbessern zu können und anpassungsfähig zu bleiben.
 

1. Seit 2013 heisst der Algorithmus von Google Hummingbird

Der Algorithmus von Google hat über die Zeit mehrere Namen bekommen. Von Panda zu Penguin über Pigeon. Dies sind jedoch lediglich die Bezeichnungen für die Aktualisierungen, welche dem allgemeinen Algorithmus Hummingbird (engl. Kolibri) zu Grunde liegen. 2013 wurde er entwickelt, um Suchergebnisse schneller und präziser zu machen. Der Hummingbird ist dabei ein «Rezept» mit «Tausenden» von Zutaten. Die Zutaten sind verschiede Teile, mit denen der Algorithmus die Qualität der Seiten bestimmen kann und wie gut eine Suchanfrage beantwortet werden kann.

2. Rund 500 Änderungen werden von Google pro Jahr vorgenommen

Die meisten dieser Änderungen von Google sind so klein, dass die Öffentlichkeit nichts davon mitkriegt. Warum gab es in den letzten Jahren so viele Aktualisierungen? Dies könnte zweifelsfrei etwas mit der enormen Zunahme an Nutzern zu tun haben. Andererseits könnte es auch mit der Art, mit welcher die Benutzer heutzutage suchen, zu tun haben. Viele benutzen Suchmaschinen über Smartphones oder Tablet – bei den Medien werden 51% von Mobilgeräten angesehen. Deshalb ist Google bemüht, Webseiten auch für diese Geräte zu optimieren.
Auch die Sprachsuche nimmt zu. Sicherlich eine weitere Änderung, welche Google in Angriff nehmen wird, denn schliesslich haben Suchanfragen per Sprache seit 2008 um 3.400% zugenommen. Um effizient mit einem Algorithmus zu arbeiten, sollte man immer flexibel bleiben und lernen sich dauernd anzupassen.

3. Ursprüngliches Ziel des Algorithmus: Spam-Inhalte umgehen

Vor 20 Jahren arbeiteten die Mitbegründer Larry Page und Sergey Brin an ihrer ersten Suchmaschine. Damals hatte sie den Namen BackRub. 1998 wurde von ihnen n einem Paper erstmals das «PageRanking» erwähnt, welches bis heute den Suchergebnissen von Google einen Rang zuordnet. Google setzt auch gezielt die Bedürfnisse des Nutzers in den Mittelpunkt. Aus diesem Grund nimmt Google so viele Änderungen vor, um dem Nutzer die bestmöglichen und qualitativ hochwertigen Inhalte zu bieten.

4. PageRank – benannt nach dem Mitgründer Larry Page

Der Ausdruck PageRank könnte natürlich nach dem «Rang einer Seite» benannt worden sein. Dies wäre sicherlich eine plausible Erklärung. In Wirklichkeit wurde sie aber nach dem Google-Mitgründer Larry Page benannt.
Die Technologie war anfangs sogar für SEO-Experten sehr verwirrend. Aus diesem Grund veröffentlichte SEL den Artikel „What Is Google PageRank?“, welcher jedoch trotzdem nur von wenigen verstanden wurde.
Nach Google ist PageRank, das was die Relevanz von Seiten anhand der dazwischenliegenden Links bestimmt. Jeder konnte den PageRank einer Webseite ansehen. Dies änderte sich im Frühjahr 2016. Google kündigte an, dass sie weiterhin den Algorithmus verbessern würden, die Öffentlichkeit aber keinen Zugang mehr zu den Informationen des PageRanks bekommt.
Die heutige Technologie für das Ranking ist anspruchsvoller, größtenteils dank MozRank, einem „Score zur Popularität von Links“.

5. Der Google Dance – nicht das, nach was es sich anhört

Der Google Dance ist die Bezeichnung für die plötzliche Änderung der Rankings zu der Zeit, als der Algorithmus jeden Monat abgeändert wurde. 2003 hat Google jedoch aufgehört, jeden Monat grössere Aktualisierungen vorzunehmen, seit dann wurden nur noch unbemerkte Anpassungen durchgeführt.
Über den MozCast kann man sich informieren, wie sehr Google den Algorithmus seit dem Vortrag geändert hat, dabei gilt: Je heisser und stürmischer das Wetter ist, desto grösser die Veränderung des Algorithmus.

6. Die Namen der Algorithmus-Updates sind völlig willkürlich

Wenn Sie jetzt denken, dass eine interessante und entzückende Geschichte hinter der Namensgebung «Penguin» steckt, irren Sie sich leider.
Die Namen wurden von den WebmasterWorld-Benutzern vergeben. Moz berichtet, dass einige der Namen für die Algorithmus-Aktualisierungen (z.B. Panda) aber von Google selbst stammen und nach Google-Ingenieuren benannt wurden.

7. Algorithmen werden auch bei der Bildersuche intelligenter

Bald wird Google sein neustes Smartphone – Pixel – auf den Markt bringen. Google verspricht dabei die «am besten bewertete Smartphone-Kamera, die es je gab.».
Die Kamera besitzt erstklassige Software-Algorithmen, das heisst Nutzer können Fotos in bester Qualität aufnehmen, unabhängig von Bewegungen oder den Lichtverhältnissen.
Das hat nicht direkt mit den Google-Suchalgorithmen zu tun, zeigt aber, dass man weitere Fortschritte für beste Inhalte und Bilder machen will.
Mit der Cloud Vision API, eine Technologie, mit der Google die Inhalte von Bildern analysieren und bestimmen kann, kommen wir dem Thema Suchmaschinen-Algorithmen aber schon wieder näher. Die API erkennt z.B. ein Foto von einem schwarzen Hund oder von einem Team, das sich gerade sehr freut. Alles in allem ein raffinierter und bemerkenswerter Algorithmus, den Google da wieder programmiert hat.
Cool, oder? Probieren Sie es hier selbst aus.

8. Die menschliche Seite: Die «Suchbewerter»

Nicht nur Computer helfen bei der Bewertung der Qualität von Suchergebnissen. Jedes Jahr werden 40’000 Präzisionsbewertungen von den Suchbewertern abgegeben. Diese bewerten die Qualität der Ergebnisse für verschiedene Suchen.
In einem 146 Seiten langem Dokument sind die Richtlinien, nach denen sich die Suchbewerter richten müssen, festgehalten. Hier kann man sich über alles informieren, meist mit dem Ziel selbst Bewerter zu werden. Die Richtlinien können aber auch Entwicklern und Markter mehr Aufschluss über die Suchqualität geben.  Deshalb empfiehlt es sich sehr, das Dokument einmal durchzusehen und die eigene Seite gegebenenfalls anzupassen.
Hier geht’s zum Dokument: https://static.googleusercontent.com/media/www.google.com/en//insidesearch/howsearchworks/assets/searchqualityevaluatorguidelines.pdf